Eine verrückte Geschichte: es fragt sich, was da wohl genau gespritzt wurde, und in welcher Konzentration? Nun ja, Grund genug für mich, Ihnen heute mal von meinen tierärztlichen Erfahrungen mit Pestiziden und anderen Spritzmitteln zu berichten. Im Moment ein sehr wichtiges Thema, denn nicht nur die Pflanzen sind, dank des wunderbaren Frühlingswetters, endlich aus dem Winterschlaf erwacht, auch die Insekten, und Schadpilze sind wieder da, und da will der Landwirt oder Kleingärtner verständlicherweise sein wertvolles Ackergut bzw. sein Gartengemüse und seine Zierflanzen schützen: Also ... greift er zur Chemiekeule und spritzt!
Vor ein paar Jahren hatten wir einen schlimmen Fall von Vergiftungen bei einer Familie, die ihre Kaninchen mit frischem Grün vom Ackerrand gefüttert hatte. Drei Jungtiere hatten damals einige Stunden, nachdem sie das Grünfutter bekommen hatten, Schocksymptome und zentralnervöse Ausfälle. Unser Verdacht ging in Richtung Pestizidvergiftung. Zwei davon sind trotz Behandlung verstorben. Später stellte sich dann auch tatsächlich heraus, dass dort gerade das Feld gespritzt worden war. Tragisch!
frisches Grün vom Ackerrand - hoffentlich ungespritzt |
Anders als eine 5-jährige Labrador-Hündin, die beim Gassigehen Pflanzenschutzmittel aufgenommen hatte, ob versehentlich oder als Giftköder war leider nicht zu klären. Sie wurde über 2 Wochen in der Klinik auf Intensivstation behandelt, und hatte eine Dauerschädigung der Nieren erlitten. Nach nur zwei Jahren hatten sich die Nierenwerte der Hündin dann trotz Nierendiät und regelmäßiger Kontrollen so verschlechtert, dass sie schwer erkrankte und eingeschläfert werden musste.
Ich möchte Sie also warnen. Lassen Sie ihren Hund nicht durch Äcker laufen, beim Hecheln kann er erhebliche Giftmengen aufnehmen! Lassen Sie ihn auch nicht das frische Grün futtern. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie Grünes für Ihre Meeris oder Kaninchen pflücken!
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